· 

Saba - (20.03. - 22.03.2017)

Die Westküste von Saba, von der Ankerboje aus gesehen
Die Westküste von Saba, von der Ankerboje aus gesehen

Saba - "the unspoiled Queen"

Ein kleiner Spass vorweg: auf den rund 30 Seemeilen von St. Barth nach Saba kommt uns nur ein einziges Schiff näher.

 

Genauer gesagt, Kollisionskurs. Putzigerweise handelt es sich dabei um die Diana, ein deutsches Schiff, deren Crew wir schon ab und an mal begegnet sind. Nein, wir kennen nicht alle, die hier segeln!

Saba sieht aus wie ein einziger Berg, der recht schroff aus dem Meer ragt. Die Insel gehört zu den niederländischen Antillen, wodurch die Niederlande immerhin etwas halbwegs ansehnliches als "höchsten Berg" ausweisen können. Auf Saba geht es sehr ordentlich zu und die rund 2000 Einwohner scheinen ein recht friedliches und beschauliches Leben zu führen. Tourismus gibt es nur wenig, wer kommt, geht wandern und tauchen.

Für Segler ist Saba keine ganz einfache Insel. Es beginnt damit, dass es keinen einzigen geschützten Ankerplatz gibt, aber der Marine Park Mooring-Bojen für Yachten ausgelegt hat. Sie liegen größtenteils an der Westküste, so dass man dort zumindest bei ruhigem Wetter wenig Schwell hat. Aber man kann vorher natürlich nicht wissen, ob eine frei ist und falls nicht, ist guter Rat teuer.

Zum Einklarieren gibt es erstmal eine spezielle Mooring-Boje vor dem Hafen von Fort Bay an der Südküste. Wir machen also zunächst dort fest und fahren per Dinghy an Land. Im Office des Marine Parks versichert man uns, dass es noch genug freie Bojen gibt. Allerdings haben wir ein Problem: man kommt nur in Fort Bay an Land, die Bojen an der Westküste sind jedoch ca. 2 Seemeilen entfernt. Dies ist nicht nur zuviel für die Reichweite unseres Elektro-Außenborders, sondern auch mit unserem kleinen Dinghy an der ungeschützten Steilküste nicht zu verantworten. Glücklicherweise können wir den Park Ranger überreden, uns morgen früh einen Kollegen zu schicken, der uns für den Inselausflug abholt. Damit ist alles geregelt und wir verholen uns an einen sehr idyllischen Platz nur einen Steinwurf vom besten Tauchspot entfernt.

Den späteren Nachmittag nutzen wir noch für eine kurze Schnorchelrunde, bevor wir den Sonnenuntergang mit freiem Blick nach Westen genießen.

 

Der Parkranger (aka "das Phantom") holt uns am nächsten Morgen wie verabredet ab und Rodney, unser südafrikanischer Taxifahrer, nimmt uns mit auf eine Rundfahrt über die Insel. Saba gefällt uns allen sehr gut; es ist extrem friedlich und wirkt aufgrund der niederländisch-kolonialen Bebauung wie eine Art karibisches "Bullerbü". Die Dörfer hören auf Namen wie "The Bottom", "Windwardside" und "Hell's Gate"(!).

Außerdem findet sich auf der Insel die kürzeste kommerzielle Landebahn der Welt, Flugzeuge die dort starten, sacken erst einmal etwas ab, wenn sie über das Ende der Landebahn hinaus beschleunigt haben.

Aufgrund seiner Topografie hat Saba verschiedene Vegetationszonen, so dass man je nach Auswahl des Wanderwegs allerlei sehen kann. Wir machen noch einen Ausflug ins Grüne und testen den Mount Scenery Trail. Und dass wir auf halben Weg umgekehrt sind, liegt natürlich nur an den nebligen Wolken und nicht etwa daran, dass wir alle Lust auf einen ordentlichen Lunch hatten!


Write a comment

Comments: 0